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Der Quickborn-Arbeitskreis entsteht

Am 7. August 1966 hatte sich der Quickborn in seiner alten Struktur aufgelöst. Am 4.Juni 1967 entstand dann der Quickborn-Arbeitskreis, der das Quickbornleben in einer zeitgemäßen Form weiterführen wollte. Die Quickborn-Älterengemeinschaft begrüßte dieses Weiterwachsen des jungen Quickborns. Im September 1967 gab der Quickborn-Arbeitskreis sich eine Ordnung und wählte Meinulf Barbers zu seinem Bundessprecher (bis 1992). Der Quickborn-Arbeitskreis wurde im September 1967 auch Mitgliedsverband des BDKJ.

Einige Freunde aus der früheren Mädchen- und Jungengemeinschaft und der Mittelschicht des Quickborn, überlegten nach dem Auseinanderbrechen des Quickborn 1966, ob und wie sie unter dem Zeichen des Sonnenkreuzes miteinander weiterarbeiten könnten, auch in dankbarer Erinnerung an die ihr Leben entscheidend bestimmenden guten Erfahrungen im Quickborn und auf Burg Rothenfels. Am 9. Februar 1967 schickten zwei frühere Bundesführer der Quickborn-Jungengemeinschaft, Meinulf Barbers (Bundesführer von Dezember 1957 bis August 1962) und Walter Schlicht (Bundesführer von August 1962 bis August 1964) einen Rundbrief an ca. 20  Leute aus der früheren Quickborn-Jüngerengemeinschaft mit dem Vorschlag, die Arbeit „in einer gewandelten Form“ weiterzuführen und Einzelheiten bei einem Wochenende auf Burg Rothenfels zu überlegen. Nach entsprechenden Rückmeldungen luden Meinulf Barbers und Walter Schlicht mit Schreiben vom 3. März 1967 zu einem Treffen auf Burg Rothenfels am 8./9. April 1967 ein. Bei dieser Begegnung vereinbarten die ca. zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der früheren Mädchengemeinschaft, Jungengemeinschaft und Mittlerengemeinschaft des Quickborn, dass sie selbst und noch ca. 20 weitere Angeschriebene ihre Vorstellungen zur angestrebten Weiterarbeit im Quickborn schriftlich mitteilen sollten, als Grundlage für die gemeinsamen Überlegungen an einem weiteren Wochenende auf Burg Rothenfels.

Und am 4. Juni-Wochenende 1967 bildete sich dann auf Burg Rothenfels nach einem Namensvorschlag von Winfried Mogge der „Quickborn-Arbeitskreis“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zusammenkunft (Ursel Heinz (heute Smith), Susanne Ulses, Meinulf Barbers, Alfons Heckl, Winfried Mogge, Diethard Müller, Walter Schlicht und Georg Seuling) verständigten sich u.a. auf folgende Forderungen:

  • Mitverantwortung für die Arbeit von Burg Rothenfels
  • Fortsetzung der Arbeit des Quickborn in zeitgemäßen Formen
  • Offenheit für alle Angehörigen der jüngeren Generationen, die sich dem Werk der Burg verbunden fühlen.

Die älteren Quickborner begrüßten die Weiterarbeit jüngerer Quickborner. So schrieb der damalige Sprecher der Quickborn-Älterengemeinschaft Alois Koch Ende Juli 1967 an Meinulf Barbers u.a.: „…In steigendem Maße freute ich mich über Deine Informationen, die zeigten, wie dieser Quickborn-Arbeitskreis heranreifte. Sie waren Nahrung für die Hoffnung, daß sich fähige, verantwortungsfreudige und schon in beruflicher Bewährung stehende Menschen – etwa der reiferen mittleren Schicht – zusammenfinden werden und in Aufgeschlossenheit für die gewandelte Situation, aber nicht nur dem Experiment und dem Avantgardismus verschworen, das Erbe antreten….“

Vom 8. bis 18. September 1967 fand das vom Quickborn-Arbeitskreis und La Résidence Sociale veranstaltete Seminar, „Europäische Kulturen begegnen sich (aufgezeigt am Beispiel Deutschlands und Frankreichs)“ auf Burg Rothenfels statt. Diese deutsch-französischen Begegnungen haben im Quickborn eine lange Tradition – erwähnt sei Franz Stock– und wurden ab 1967 im Wechsel in Deutschland und Frankreich bis 1971 in Zusammenarbeit mit La Résidence Sociale, Levallois-Perret (bei Paris) durchgeführt. Ab 1972 nicht mehr im Seminarstil, sondern alle zwei Jahre in Südtirol als familienfreundliche und preiswerte gemeinsame Ferien von Franzosen und Deutschen, jahrzehntelang von Eberhard Hirner geleitet.

Bei der Leipziger Herbstmesse 1967 trafen sich dann Freunde aus Mitteldeutschland mit Leuten aus dem Quickborn-Arbeitskreis – dabei waren auch Prof. Hermann Hoffmann, Benno Plum und Franz Pfaff. Diese Ost-West-Treffen im Herbst und im Frühjahr führt der Quickborn-Arbeitskreis auch heute noch durch – seit 1990  finden die Frühlingstreffen nicht mehr in Leipzig, statt  sondern am Laetare-Wochenende in der Mitte der Fastenzeit auf Burg Rothenfels.

Am 23./24. September 1967 kamen rund 30 Leute aus dem Quickborn-Arbeitskreis nach Rothenfels – u.a. Meinulf Barbers, Albert Burgmaier, Angela Hanak (heute: Nachtwei), Alfons Heckl, Bernhard und Gudrun Husemann, Olaf Hingerl, Felicitas Laux, Diethard und Katharina Müller, Winfried Nachtwei, Alois und Mechthild Ruder, Anneli Schneider (heute: Reinemann), Erwin, Georg und Rainer Seuling, Toni Sprenzel, – . Sie verständigten sich auf eine Ordnung, in der es u.a. hieß: “Der Quickborn-Arbeitskreis ist eine Gemeinschaft junger Katholiken aus allen Ständen und Schichten. Wir wollen das Wesentliche vom Erbe der katholischen Jugendbewegung in zeitgemäßer Form weitertragen…“. An diesem Wochenende wurde auch für 1968 geplant und Meinulf Barbers zum Sprecher gewählt.

Nach einem Gespräch mit dem Bundesvorstand des BDKJ, Vertretern des BCJ und Meinulf Barbers für den Quickborn-Arbeitskreis im Jugendhaus Düsseldorf am 28.9.1967 wurde entschieden, dass auch der Quickborn-Arbeitskreis Mitgliedsverband im BDKJ wird und damit die Quickborn-Tradition fortsetzt. (Der Quickborn gehört dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend seit seiner Gründung 1947 an.)