Selbstverständnis des Quickborn-Arbeitskreises

Das „Selbstverständnis des Quickborn-Arbeitskreises wurde nach langen, intensiven Beratungen am 3. Januar 2004 auf Burg Rothenfels beschlossen. Es beginnt: „Wir kommen aus der Tradition der katholischen Jugendbewegung. Quickborn bedeutet 'Lebendiger Quell'. Zeichen des Quickborn ist das Sonnenkreuz, das Kreuz über der aufgehenden Sonne. / Wir sind eine Gemeinschaft aller Generationen, die als Christinnen und Christen einen selbstständigen Weg zur Gestaltung des eigenen Lebens und der Gesellschaft suchen.“ und endet „Burg Rothenfels ist unsere geistige Heimat und ein Ort, an dem Geist und Seele berührt werden.“ (weiterlesen...)

Die Entwicklung des Quickborn-Arbeitskreises

In der Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs der 60ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts und inmitten zunehmender Zweifel an althergebrachten Traditionen hat sich eine kleine Gruppe engagierter junger Menschen auf Burg Rothenfels zusammengefunden, um das Erbe der katholischen Jugendbewegung in zeitgemäßer Form weiterzutragen. Sie gründeten in den ersten Junitagen 1967 den Quickborn-Arbeitskreis (QAK).

Diese jungen Menschen sind mit dem Quickborn ihrer Eltern und Vorbilder aufgewachsen, die die Jugendbewegung Quickborn über die Zeit des Nationalsozialismus hinweg in den Nachkriegs-Quickborn getragen haben. Doch der Zusammenhalt der Gruppe bröckelte in einer von den Auseinandersetzung zwischen den Generationen geprägten Zeit: Teile der Jüngeren gaben den Namen „Quickborn“ und die damit verbundenen Vorstellungen und Zeichen auf und schlossen sich mit der Schar zum Bund Christlicher Jugendgruppen zusammen. Auch die vormalige Mittelschicht löste sich 1966 auf. Nur die Älterengemeinschaft des Quickborn bestand weiter.

Aus dem Kreis der früheren Mädchen- und Jungengemeinschaft und der Mittelschicht im Quickborn bildete sich eine Initiative, die unter dem Zeichen des Sonnenkreuzes die Arbeit des Quickborn fortsetzen, sich für die Arbeit von Burg Rothenfels und für alle, die sich dem Werk der Burg verbunden fühlen, engagieren wollten.  Aus dem Kreis der Gründer (Meinulf Barbers, Walter Schlicht, Winfried Mogge, Ursel Smith geb. Heinz, Susanne Ulses, Alfons Heckl, Diethard Müller und Georg Seuling) übernahm Meinulf Barbers die Aufgabe des Bundessprechers.   Schon im September 1967 verständigte der Quickborn-AK auf eine neue Ordnung und wurde Mitgliedsverband im BDKJ, der Quickborn war ja bereits 1947 einer der Gründungsverbände des BDKJ.

Schon der frühe Kreis sah sich in seinem Selbstverständnis als Gemeinschaft aller Generationen, die als Christen einen selbständigen Weg zur Gestaltung des eigenen Lebens und der Gesellschaft suchen. Er hat sich insbesondere der Jugendarbeit verpflichtet, um diesem Weg eine Zukunft zu geben.

Der Einsatz weniger herausragender Persönlichkeiten ist es zu verdanken, dass aus einem kleinen Kreis von wenigen Familien, der seine erste Epiphanietagung mit 18 Teilnehmern 1968 durchgeführt hat, der Quickborn-Arbeitskreis als fester Bestandteil des Burglebens herangewachsen ist. Neben der Silvestertagung, die aus der Epiphanietagung hervorgegangen ist und auf die Woche um den Jahreswechsel verlegt wurde, bildeten sich weitere Veranstaltungen heraus  wie die Deutsch-Französischen Begegnungen im Wechsel in Frankreich und Deutschland sowie die Ost-West-Treffen, auf denen sich Freunde aus Mitteldeutschland mit den Quickbornern aus dem Westen im Rahmen der Leipziger Herbstmesse trafen.

Zu den klassischen Tagungen kamen im Laufe der Jahre weitere Tagungen und Treffen hinzu, so das Frühlingstreffen (seit 1990), entstanden aus dem Ost-West Kreis und seit 1977 die Werkwoche für junge Leute in der Woche nach Ostern mit bis zu 170 Teilnehmern, die seit 1995 in der Abgeschiedenheit des Schwarzwaldes auf dem Selbstversorgerhaus Senklerhof stattfindet. Seit 1988 besteht die Tagung für junge Familien und Erwachsene über Himmelfahrt auf der Burg. Schon seit den 70-er Jahren ist aber die Silvesterwerkwoche mit bis zu 300 Teilnehmern die größte Tagung.

In den 70-er Jahren konnten dann auch Sprecherin und Sprecher der Mädchen und Jungen gewählt werden. Das Team der Jüngeren arbeitet seitdem selbstständig und engagiert im BDKJ mit und gestaltet die Jugendarbeit des Quickborn. Mit den vielen Jugendlichen unterstützen sie laufend auch die überverbandlich organisierten Aktionen und Veranstaltungen des BDKJ wie die 72h-Aktion.

Als zentrales Anliegen sah der Kreis die Sorge für Burg Rothenfels. Viele aus dem Quickborn-Arbeitskreis wurden Mitglied des Trägervereins der Burg und tragen sie in vielfältiger Weise mit. Der Bundessprecher Meinulf Barbers wurde 1971 zum Stellvertretenden Vorsitzenden, 1979 dann zum Vorsitzenden (bis 2007) der Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels e.V. gewählt. Viele weitere kamen hinzu und haben neu und zukunftsweisend auf Rothenfels, insbesondere den Erhalt und die bauliche Erneuerung der Burg ab 1974 bis in die Gegenwart hinein unterstützt. Seit langen Jahren ist Bettina Herbst Beisitzerin im Vorstand und Sicherheitsbeauftragte der Burg. Viele Mitglieder des Quickborn-Arbeitskreises arbeiteten und arbeiten auch im Burgrat, der die Bildungsarbeit der Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels mitgestaltet, mit und stellten zeitweise auch den Burgwart.

Ab Anfang der achtziger Jahre erscheint die „Burgzeitung“ als Verbandszeitschrift der Gemeinschaft, seit einigen Jahren wird sie gemeinsam mit der Quickborn-Älterengemeinschaft herausgegeben.

1992 wurde der Quickborn-Arbeitskreis e.V. als Kassenverein gegründet und am 3. Januar 2004 mit dem Beschluss „Wir über uns“ ein überarbeitetes Selbstverständnis des Quickborn-Arbeitskreises beschlossen.

Zum 40jährigen Jubiläum 2007 wurde eine Festschrift herausgegeben und eine CD zusammengestellt, die die Arbeit des Quickborn vorstellen, an seine Herkunft und Vorbilder erinnern, die vielen Veranstaltungen und Treffen Revue passieren und viele Stimmen zu Wort kommen lassen.

In den Jahre 2015 und 2016 konnte der Quickborn-Arbeitskreis auch die Hauptversammlung des BDKJ auf Burg Rothenfels begrüßen und begleiten.

Am Pfingstsonntag, den 4. Juni 2017 feierte der Quickborn-Arbeitskreis im Rittersaal mit über 200 Gästen sein 50jähriges Jubiläum.