Wie aus dem Ende des alten Bundes der Neuanfang des Quickborn-Arbeitskreises wurde.
Am 7. August 1966 hatte sich der Quickborn in seiner alten Struktur aufgelöst. Doch der Wunsch nach Gemeinschaft und dem Geist von Rothenfels blieb lebendig. Viele Freunde aus der früheren Mädchen-, Jungen- und Mittelschicht spürten, dass die prägenden Erfahrungen auf der Burg nicht einfach enden durften. Sie suchten nach einem Weg, unter dem Zeichen des Sonnenkreuzes weiterzuarbeiten – aber in einer neuen, zeitgemäßen Form.
Die Initiative
Den Anstoß gaben zwei ehemalige Bundesführer der Jungengemeinschaft: Meinulf Barbers und Walter Schlicht. Im Februar 1967 wandten sie sich mit einem Rundbrief an Weggefährten, um Möglichkeiten einer Fortsetzung auszuloten. Die Resonanz war positiv. Nach einem ersten Vorbereitungstreffen im April, bei dem rund zwanzig Teilnehmer die Grundlagen diskutierten, reifte der Entschluss zum Neuanfang.
Die Gründung: Juni 1967
Am Wochenende des 4. Juni 1967 war es soweit: Auf Burg Rothenfels bildete sich offiziell die neue Gemeinschaft. Auf Vorschlag von Winfried Mogge erhielt sie den Namen „Quickborn-Arbeitskreis“.
Die Gründungsmitglieder verständigten sich auf drei zentrale Säulen, die bis heute tragen:
- Mitverantwortung für die Burg Rothenfels.
- Fortsetzung der Quickborn-Arbeit in zeitgemäßen Formen.
- Offenheit für alle Angehörigen der jüngeren Generationen, die sich der Burg verbunden fühlen.
Die Gründungsrunde: Ursel Heinz (heute Smith), Susanne Ulses, Meinulf Barbers, Alfons Heckl, Winfried Mogge, Diethard Müller, Walter Schlicht und Georg Seuling.
Zuspruch und erste Schritte
Dieser Neustart wurde auch von der älteren Generation begrüßt. Alois Koch, damaliger Sprecher der Älterengemeinschaft, schrieb begeistert an Meinulf Barbers:
„Sie [die Informationen] waren Nahrung für die Hoffnung, daß sich fähige, verantwortungsfreudige […] Menschen zusammenfinden werden und […] das Erbe antreten.“
Der junge Arbeitskreis füllte die neuen Strukturen sofort mit Leben:
- Deutsch-Französische Freundschaft: Bereits im September 1967 fand auf der Burg ein Seminar mit La Résidence Sociale statt. Diese Tradition (später als Familienfreizeiten in Südtirol fortgeführt) knüpfte an das Erbe von Franz Stock an.
- Ost-West-Begegnung: Zur Leipziger Herbstmesse 1967 trafen sich Mitglieder mit Freunden aus Mitteldeutschland. Diese Treffen finden bis heute statt – inzwischen traditionell am Laetare-Wochenende auf Burg Rothenfels.
Konsolidierung und BDKJ
Im September 1967 festigte sich der Kreis weiter. Rund 30 Personen kamen auf der Burg zusammen, wählten Meinulf Barbers zum ersten Bundessprecher (ein Amt, das er bis 1992 innehatte) und gaben sich eine erste Ordnung: „Der Quickborn-Arbeitskreis ist eine Gemeinschaft junger Katholiken aus allen Ständen und Schichten. Wir wollen das Wesentliche vom Erbe der katholischen Jugendbewegung in zeitgemäßer Form weitertragen.“
Den offiziellen Abschluss der Gründungsphase bildete der 28. September 1967: Nach Gesprächen im Düsseldorfer Jugendhaus wurde der Quickborn-Arbeitskreis offiziell als Mitgliedsverband in den BDKJ aufgenommen und setzte damit die Tradition seit 1947 fort.
